Mit der Einstellung des FD101/102 bei Kriegsausbruch 1939 wurden die RHEINGOLD-Wagen zunächst abgestellt. Über den Einsatz der Wagen während des Krieges ist wenig bekannt. Manche Wagen sollen in Befehlszügen verwendet worden sein. Besonders die Wagen der 1. Klassen mit ihrer losen Möblierung sollen auch als Lazarettwagen eingesetzt worden sein. Daher sind dort die meisten Verluste zu verzeichnen. Die Wagen fanden sich nach Kriegsende in Bayern, Österreich und Tschechien wieder. Der Einsatz in Zügen der US-Besatzungsmacht ist dokumentiert, über Einsätze im britischen Militärzug in Österreich gibt es Sichtungsberichte. Manche Wagen trugen noch die Originallackierung, andere waren provisorisch grün überstrichen worden, bei einem Wagen blieb der Original-Anschriftenspiegel erhalten, selbst die Anschrift "Deutsche Reichsbahn" in aufgesetzten Buchstaben war unter der ansonsten grünen Farbe noch vorhanden und damit vor dem Edelmetalleinzug und -klau gerettet worden.

SA4ük-28 Nr. 10 507 in einem US-Militärschnellzug Foto Carl Bellingrodt 1949 Link: www.eisenbahnstiftung.de
SA4ük-28 Nr. 10 507 in einem US-Militärschnellzug
Foto Carl Bellingrodt Sommer 1949? (eher 1950 wegen DSG Anschrift)
Link: www.eisenbahnstiftung.de

20 Wagen wurden im Bereich der späteren Deutschen Bundesbahn in brauchbarem oder aufarbeitbarem Zustand aufgefunden. Die Sitzwagen waren:

Wagennummer
ab 1931

Bauart

nach 1945

DB 1951

DSG 1951

10 508 SA4ü-28 DR -> DSG WR 1232
10 702 SB4ü-28 DR 11 355  
10 706 SAB4ük-28/34 DR 11 356  
10 708 SB4ü-28 DR 11 357  
10 711 SAB4ü-28 DR 11 358  
10 712 SB4ü-28 DR 11 359  
Rheingold-1928-Wagen in Reisezug München Hbf ca 1950 unbekannter Fotograf
Zwei Rheingold-1928-SB4üe-Wagen in US-Militär-Reisezug München Hbf, ca 1950, unbekannter Fotograf, eventl. Dr. Scheingraber oder Bellingrodt
SA4ü-28 DR Ep. IIc Farbskizze
SA4ü-28 DR Ep. IIc Farbskizze

Nach der Rückgabe der Wagen durch die Besatzungsmächte baute in den 50ern alle Wagen umfassend um, kein Wagen blieb innen und außen im Ursprungszustand erhalten. Selbst die vorhandene Fensterteilung wurde verändert. Einen Zug, der nur aus RHEINGOLD-1928-Wagen bestand, gab es erst wieder eine kurze Zeit lang Mitte der 70er als Museumzugbetrieb durch den FEK.

Beim Umbau entstanden aus den 4 Salonwagen ohne Küche und einem Salonwagen mit kleiner Küche blaue F-Zug-Abteilwagen der alten 1. und 2. Klasse (gemischt, ab 1956 ausgeschildert als reine 1. Klasse) DB Nr. 11 355 - 11 359, die zunächst als Ergänzungs- und Reservewagen in den kurzen blauen F-Zügen eingesetzt wurden. Mit dem Zugang der Neubauwagen wurden die recht schweren Wagen in den normalen Betriebsdienst abgegeben, grün lackiert und verloren ihre RIC-Fähigkeit.

F4 "MERKUR", Osnabrück Hbf. 17.5.1952 Foto: Carl Bellingrodt Bildlink: www.eisenbahnstiftung.de
F4 "MERKUR", Osnabrück Hbf. 17.5.1952 Foto: Carl Bellingrodt Bildlink: www.eisenbahnstiftung.de

Nachgewiesen ist der Einsatz von gleichzeitig zwei B4üe-29/51 im F4 Merkur am Zugschluss (Foto des Nachschusses zu obigem Foto von Carl Bellingrodt, 17.05.1952)

 


Der Einsatz der 1928/29er Wagen bei der DEUTSCHEN BUNDESBAHN wird für alle Wagenarten gesondert betrachtet

Die RHEINGOLD 1928 Wagen:

SA4üK

SA4ü

SB4üK

SB4ü

SAB4ük (Seite noch nicht erstellt)

SPwPost4ü (Seite noch nicht erstellt)

Einige Wagen blieben auch nach ihrer Ausmusterung durch die DEUTSCHE BUNDESBAHN erhalten. Sie befinden sich im wesentlichen nunmehr beim FREUNDESKREIS EISENBAHN, Köln e. V. und werden dort zusammen mit den Wagen des 1962er Zuges als "RHEINGOLD-Zug" eingesetzt. Weitere Wagen besitzt die schweizerische TEAG - der Luxus von 1928 ist also durchaus noch erlebbar.

Wird fortgesetzt

 

Text und Fotos, soweit nicht abweichend vermerkt ©Will Berghoff 2019/2020