Aus Anlass des Tages der Offenen Tür am Firmensitz in Sonneberg/Th. hat PIKO unter der Katalognummer 58112 (DC)/58212(AC) ein vorzubestellendes Zugset ausgeliefert, das aus in dieser Ausführung einzeln nicht verfügbaren Modellen besteht:
V 200 036, Ausführung Deutsche Bundesbahn Epoche IIIb Revision 11/66 mit "DB-Keks"
A4üm 11 978 Köl - Ausführung DB Epoche IIIb, Revision 3/66
AR4üm 11 817 Köl - Ausführung DB Epoche IIIb,Revision 3/66
A4üm 11 969 Köl - Ausführung DB Epoche IIIb, Revision 8/66
PIKO Einmalauflage F-Zug F17/F18 GERMANIA DB 1966
Die Zuglok bildet die von Krauss-Maffei hergestellte V 200 036 in der Ausführung nach dem AW-Aufenthalt 1966 nach - ohne die aus aufgesetzten Metallbuchstaben bestehende Anschrift "DEUTSCHE BUNDESBAHN" und mit einer längeren Frontklappe.
Der F17/F18 wird aus blauen Neubauwagen gebildet, einem Halbspeisewgen AR4ümg-54 und zwei Sitzwagen der 1. Klasse A4ümg-59. Alle Wagen weisen eine kobaltblau Lackierung, ein graues (nass wirkendes) Dach, elfenbeinfarbige 1. Klasse-Streifen und Beschriftung Stand Ende 1965 auf. Das "g" wurde ab 1962 bei Revisionen entfernt, da es bei der DB keine m-Wagen mit Faltenbalge mehr gab. Der Zug ist so für den Einsatzzeitraum 1965 bis spätestens 1969 korrekt. Weitere Informationen auf www.facebook.com/modellbahntipps
Der Halbspeisewagen 11 817 Köl (Rev. 13.5.66 Oppum) ist eine reine Lackierungsvariante des bereits 2012 erschienenen "Kakadu"-ARm216.
Das Modell ist vergleichsweise grob detailliert, aber in der Form korrekt. Ärgerlich sind das hochglänzende Dach und das für diese revision falsche "DSG-Speiseraum"-Schild. Ab 1964 kamen die Halbspeise- und Büffetwagen stets mit großer, aufgedruckter Anschrift "SPEISERAUM" aus der Revision. PIKO hat beim Modell 59643 (11 817 Ffm) die Anschrift so nachgebildet. Dieses Schild hingegen wünscht man sicher auf einem stahlblauen Wagen der späten 50er. Ein Tausch der beiden Modelle führt zu einem korrekteren Zug.
Die Inneneinrichtung ist, entgegen dem Markttrend, absolut simpel, aber im Rahmen der groben Detaillierung korrekt. Tischlampen hat das Modell entsprechend dem Vorbild nicht. Die Lampen waren an den Wänden zwischen den Fenstern angebracht. Mit Farbakzentuierungen kann man jedoch der Inneneinrichtung durchaus noch Detail abgewinnen. Immerhin sind beim Sonderset die Tische bereits weiß.
Die beiden formidentischen Sitzwagen der Bauart 1959 sind ebenfalls sehr grob und einfach gestaltet, aber ebenfalls in diesem Rahmen korrekt. Sie wären 1966 noch nicht revisionsfällig gewesen.
Die blauen Wagenkästen und das Dach bilden eine Einheit, ein unbedingt notwendiges Nachlackieren des Daches wird also nicht einfach. Auch wenn die Wagen nicht den Detailstandard erfüllen, der bei A.C.M.E., LS, BRAWA, ESU oder Roco inzwischen geboten wird und kleine Fehler das Bild ein wenig trüben - die ganze Packung war für 200 € absolut angemessen. Die heutigen Modellpreise bei PIKO reichen aber in den Preisbereich der Konkurrenz und es werden immer mehr Vereinfachungen vorgenommen. Das passt dann nicht mehr.
Text und alle Fotos, soweit nicht abweichend vermerkt, © Will Berghoff 2021 - Fotos sind durch Rechtsklick vergrößerbar